Für Norwegen-Reisende, die sich für die kulturellen Highlights des Landes interessieren, geben wir hier einige Anregungen zur Einstimmung auf Land und Leute und den faszinierenden Charme eines der schönsten Reiseziele auf diesem Globus.  

 

Kultur und Natur sind in Norwegen untrennbar miteinander verbunden und prägen die Identität des Landes. Das zeigt sich unter anderem an der Liste der UNESCO Welterbe, die einige der spektakulärsten Orte in der Natur und kulturgeschichtlich bedeutsamste Zeugnisse aufführt:  

  • Stabkirche von Urnes (K/1979)
  • „Bryggen” (Hafenstadt von Bergen) (K/1979)
  • Bergbaustadt Røros & Umgebung (K/1980; 2010 erweitert)
  • Felszeichnungen von Alta (K/1985)
  • Vega-Archipel (K/2004)
  • Westnorwegen: Geirangerfjord / Næerøyfjord (N 2005)
  • Rjukan-Notodden Industrie-Erbe-Stätten (K/2015)

 

K = Kulturdenkmal, N = Naturdenkmal

   

 

Stabkirchen: Fantastische „Himmelsschiffe“ aus Holz

Stabkirchen gehören zu Norwegen wie die Fjorde, die sein charakteristisches Landschaftsbild prägen. Die sakralen Bauten aus der Zeit des Mittelalters sind ein einzigartiges Zeugnis der Holzbaukunst in Europa. Einen Abstecher zu diesen wildphantastischen Unikaten der europäischen Gotik sollte sich der Norwegen-Urlauber nicht entgehen lassen. ►   

 

Fantastische Formen, drachengeschmückte Giebel, kunstvolle Flechtwerkschnitzereien, Tierornamente, von Teer geschwärzte Stämme und Bohlen: Stabkirchen (Stavkirker) sind Norwegens bekannteste und ureigenste Zeugnisse mittelalterlicher Baukunst, die ihre Blütezeit im 12. und 13. Jahrhundert erreichte. Die ein- oder dreischiffigen, mehrstöckig gestuften Holzbauten in Stabbauweise (stav = Mast, Stock, Pfosten) erinnern in mancher Hinsicht an die Schiffskonstruktionen der Wikingerzeit. Deswegen werden die Kirchen wohl auch als „an Land gestiegene Wikingerschiffe“ bezeichnet. In der Tat sind einige dieser Bauten noch von zahlreichen heidnischen Stilelementen geprägt, von Bildwelten, die der vorchristlichen Edda-Dichtung entnommen sind. Das verleiht den Sakralbauten einen geradezu mystischen und für den ein oder anderen Besucher vielleicht auch unheimlichen Charakter. Ihre magische Symbolik wie etwa die nach Osten und Westen zeigenden Drachenköpfe erinnert hingegen auch an den Kirchenschmuck der Romanik und Gotik (wie etwa Notre-Dame de Paris) auf dem europäischen Festland, die mit ihrem furchteinflößenden Aussehen böse Geister fernhalten sollten.

 

Noch bis in das 13. Jahrhundert hinein verteilten sich rund 600 dieser „Himmelschiffe“ vor allem im Süden des Landes. Nachdem mehr als die Hälfte der norwegischen Bevölkerung der Pest zum Opfer gefallen war und die Reformation folgte, wurden viele Stabkirchen in der Folge abgerissen. Heute sind 31 dieser mittelalterlichen Gotteshäuser und Zeugnisse ureigener norwegischer Kultur erhalten geblieben. Mitunter auch ein Verdienst des norwegischen Malers Johan Christian Clausen Dahl, der als Professor der Kunstakademie in Dresden (seit 1824) nach Reisen in seine Heimat, die norwegische Stabkirche wieder in den Blick der Öffentlichkeit rückte.

 

 Die noch erhaltenen und restaurierten Stabkirchen finden sich vorwiegend im südlichen Teil Norwegens (Binnenland um die Bauerntalungen Gudbrandsdals und Numedal) bis hinauf in die Region Trondheim. Darunter die Stabkirchen von Borgund und Urnes als älteste Zeugnisse der Holzbaukunst in Europa. Hier eine Auswahl sehenswerter Stabkirchen:

  • Gol (erbaut um das Jahr 1200 / Norsk Folkemuseum in Oslo)
  • Nore (erbaut um 1200)
  • Heddal (erbaut 1147)
  • Hopperstad (erbaut um 1130)
  • Kaupanger (erbaut ca. 1185)
  • Røldal (Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut)
  • Urnes (erbaut im 12. Jahrhundert/ UNESCO Welterbe)
  • Borgund (erbaut um 1150)
  • Garmo (bei Lillehammer, erbaut um 1200)
  • Ringebu (ca. um 1220)
  • Fantoft (erbaut um ca. 1200)

Eine Tagestour zu den Kulturdenkmälern lohnt allemal. Einige der interessantesten Stabkirchen des Landes sind von unseren Ferienunterkünften aus via Expressboot, mit dem Bus oder Pkw bequem zu erkunden.

 


 

Hopperstad Stabkirche

 

Stabkirchen Norwegens:  Himmelsschiffe in der Nähe unserer Ferienobjekte!

Stabkirche zu Hopperstad

Die Hopperstad Stabkirche liegt in der Gemeinde Vik im Fylke Vestland in Norwegen und wurde im Jahre 1130 gebaut. Sie gilt als eine der ältesten Stabkrichen Norwegens. Diese Stabkirche ist eine aufwändig geschnitzte Holzkirche, eine von noch 28 erhaltenen Gotteshäusern aus der Wikinger-Zeit. Diese Kirche ist meine persönliche Lieblings Stabkirche und eine Tagesreise dorthin ist sehr empfehlenswert. Mehr lesen: Klick hier

 


 

Stabkirche Røldal

Die Stabkriche befindet sich im gleichnamigen Ort Røldal im Vestlandet, am Rande der Hardangervidda. Die Kirche wurde zwischen 1200 und 1250 erbaut. Die Holzkirche war im Mittelalter nach dem Nidarosdomen ein wichtiger Pilgerort. Von außen erscheint die Kirche etwas unspektakulär, jedoch im Inneren begeistert sie mit ihren schönen Malereinen. Mehr lesen und Photos anschauen: Klick hier

 



Fantoft Stabkirche in Bergen

Die einzige Stabkirche Bergens aus dem frühen 13. Jahrhundert liegt in einem Stadtteil der Hansestadt Bergen Namens „Fantoft“. Sie ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Bergens und ein Besuch ist ein Muss. Die Fantoft Kirche ist ein einzigartiges Zeugnis mittelalterlicher Baukunst aus einem kleinen Dorf mit dem Namen „Fortun“ am Sognefjord. Die Kirche sollte ursprünglich in Fortun im Jahre 1879 abgerissen und als Brennholz verkauft werden, um die Armut zu lindern. Der Bergener Konsul Namens Fredrik Georg Gade kaufte darauf hin die Kirche aus Fortun, ließ sie zerlegen und baute sie nach dem historischen Vorbild auf seinem eigenen Grundstück „Fantoft“ in Bergen wieder auf. Leider fiel die Stabkirche Fantofts im Jahre 1992 einem Brandanschlag zum Opfer und sie brannte fast bis auf die Grundmauern nieder. Zum Glück entschloss man sich bereits ein Jahr später, die Kirche neu aufzubauen. Der ursprüngliche Charakter der Kirche wurde weitestgehend berücksichtigt, sodass der Originalzustand nach dem Wiederaufbau weitestgehend beibehalten werden konnte. Auch wurden beim Wiederaufbau Techniken und Werkzeuge aus alten Zeiten verwendet. Das Bauholz wurde aus norwegischem Urwald entnommen, der Speckstein für das Taufbecken stammt aus dem gleichen Steinbruch wie das Original. Die neu erbaute Stabkirche ist nach ihrer Fertigstellung seit 1997 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

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Erkundungstour

Wer lieber zu Fuß und mit Rucksack unterwegs ist, dem öffnen sich weitere Perspektiven für eine Erkundungstour in die Region. Lassen Sie sich von uns bei Ihren individuellen Reiseaktivitäten in Norwegen beraten. Rufen Sie uns an oder nehmen Sie hier mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.

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